HORST ANTES Arbeiten auf Papier · Motiv- und Farbvariationen aus der Prof. Dr. Klaus Dettmann Kunststiftung sowie aus der Sammlung Klaus Dettmann

Vom 27. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014 im Kunstmuseum Bayreuth

Günther Gercken schreibt in seinem Katalogtext zu dieser Ausstellung: „Antes sieht in dem fertigen Bild nicht nur die Fülle der zukünftigen Bilder, sondern er realisiert sie auch. Das vollendete Bild gibt trotz seiner Vollendung, der wir Dauer wünschen, den Anstoß zu neuen Bildern. Die Variationen dokumentieren den Bilderstrom, der unaufhaltsam zu immer neuen Formen drängt. Es gibt keine endgültige Fassung; die verschiedenen Probe- und Zustandsdrucke und die Abwandlungen in verschiedenen Farbkonstellationen stehen gleichrangig nebeneinander und dokumentieren das Transitorische des kreativen Prozesses.“

Klaus Dettmann nennt eine wohl einzigartige Antes-Kollektion sein eigen, in der von den frühen, informellen Arbeiten bis zum aktuellen Werk alle bisherigen Schaffensphasen des Künstlers berücksichtigt sind. 2002 richtete er hier im Kunstmuseum Bayreuth seine Kunststiftung ein, die das Museum bewahrt und pflegt. 2004 hatte das Kunstmuseum Bayreuth sich in einer großen Ausstellung dem Thema „Interieurs“ im Werk des Künstlers gewidmet.

Seit vielen Jahren sammelt Prof. Dr. Klaus Dettmann Arbeiten auf Papier von verschiedenen Künstlern. Mehr und mehr konzentrierte er sich dabei auf originalgraphische Arbeiten von Horst Antes, 
wobei ihm sehr daran gelegen war, nicht nur deren Endfassungen, sondern darüber hinaus Zustandsdrucke eben dieser Arbeiten, zudem Motiv- und Farbvariationen, sowie handkolorierte Exemplare aus dem graphischen Werk von Horst Antes zusammenzutragen.

Aus Sammlung und Stiftung ist im Kunstmuseum nun eine repräsentative Auswahl zu sehen, die Klaus Dettmann persönlich zusammenstellte. Über 100 ausgewählte Blätter zeigen verschiedene Zustände von Druckplatten und zahlreiche Variationen von Motiven in Farbe und Form. Mit Offset-, Ätz-, Kaltnadel- und Aquatinta-Radierungen und Lithographien vermittelt diese Ausstellung die unglaubliche Experimentierfreude von Horst Antes und ist zugleich repräsentativ für das Gesamtwerk dieses „Peintre-Graveur“, dessen malerisches und graphisches Werk in enger Synthese entstehen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Ulrich Bischoff und Günther Gercken. Ein umfangreiches Vermittlungsprogramm begleitet die Ausstellung.
Zu den Feinheiten der graphischen Techniken bieten wir am „Wochenende der Graphik in Deutschland, Österreich und der Schweiz“ am 9. und 10. November Führungen in der Ausstellung und im Depot und die Möglichkeit zum praktischen Erproben der Techniken an.

In Bayreuth sind zwei sehr ungewöhnliche Kunstwerke im öffentlichen Raum von Horst Antes zu sehen: Ein überdimensionaler „Bayreuther Kopf“ wurde 1987 in einem Klassenzimmer des Markgräfin Wilhelmine Gymnasiums aufgestellt, und 2004 übergab der Verein „Skulpturenmeile Bayreuth e.V.“ der Stadt die Figurengruppe „Interieurs“, eine Bronzefassung von drei Arbeiten der „Poggibonsi“-Reihe im Mainmühlkanal.

Das Kunstmuseum Bayreuth gibt während der Ausstellung eine neue Publikation zur Bayreuther Kunst im öffentlichen Raum nach 1945 heraus.