KUNST IN BAYREUTH – Werke der 1940er bis 1960er Jahre aus den Sammlungen und Stiftungen im Kunstmuseum Bayreuth
Kunst in Bayreuth 1940 – 1970
1951 gründet sich in Bayreuth eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, die sich vor allem durch ein Charakteristikum auszeichnet: Individualität. Der Name der Gruppe ist Programm: Freie Gruppe Bayreuth.
Bereits 2016/2017 stand die Freie Gruppe Bayreuth im Mittelpunkt einer Ausstellung des Kunstmuseums Bayreuth, der eine grundlegende Forschungs-
arbeit vorausgegangen war. Sie gab Aufschluss über beteiligte Künstlerinnen und
Künstler und ihre Arbeit. Die Forschungsarbeit brachte zum Teil wunderbare Entdeckungen und Funde von verschollen geglaubten Kunstwerken zutage. Zu dieser Ausstellung veröffentlichte das Kunstmuseum einen Katalog, in dem diese Forschungsergebnisse ausführlich dokumentiert werden und dessen Beiträge auch heute nichts an Aktualität verloren haben. Dank Katalog und Internetpräsenz erhält das Kunstmuseum seither viele Anfragen, Angebote, aber auch Schenkungen, die den Bestand des Hauses ergänzen und abrunden.
Die aktuelle Ausstellung Kunst in Bayreuth – Werke der 1940er bis 1960er Jahre wirft einen Blick auf die Zeit nach dem Krieg. Welchen Stellenwert hatte die Kunst in den Zeiten der Entbehrung? Wie wurde die Kunst in den Jahren bis 1970, den Jahren des sogenannten Wirtschaftswunders, aufgenommen?
Die Ausstellung Kunst in Bayreuth – Werke der 1940er bis 1960er Jahre ist ein Dokument der Schaffensperiode der beteiligten Künstlerinnen und Künstler. Sie ist zudem ein Dokument des Zeitgeistes jener Jahre. Außerdem gibt sie einen Einblick in die Sammlungen und Stiftungen, die das Kunstmuseum Bayreuth beherbergt. Denn fast alle Ausstellungsstücke stammen aus diesem Bestand.
Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ist von Zerstörung und Mangel geprägt. Das Grauen des Krieges, die damit verbundene Zerstörung und Vernichtung werden zum Teil erst jetzt in ihrer ganzen Dimension realisiert.
Gleichzeitig besteht ein Wunsch nach Veränderung sowie ein großer Nachholbedarf an zeitgenössischer Kunst und Kultur. Die Kulturpolitik wird nach dem Zweiten Weltkrieg „zu einem wichtigen Instrument der Alliierten“, wie Philipp Schramm M.A. in dem Katalog zu der Ausstellung der Freien Gruppe Bayreuth schreibt. Damit kommen zwei Tendenzen zusammen: der große Nachholbedarf und das Interesse an zeitgenössischer Kunst sowie die Absicht, die Demokratie in Deutschland gezielt aufzubauen und zu stärken.
Oberfranken wird zu einer neuen Heimat
Für eine Vielzahl von geflüchteten Menschen wird Oberfranken während und nach dem Krieg zu einer neuen Heimat. Zu ihnen zählen Hanna Barth (1911 Koblenz – 1961 Würzburg) und ihr Mann Herbert Barth, Gründer des Jugend-Festspieltreffens und Pressesprecher der Bayreuther Festspiele, Gerda von Freymann-Knispel (1905 Viljandi – 1981 Neustadt bei Coburg) oder Toni Farwick (1886 Warstein – 1979 Hagen). Andere kommen nach Bayreuth, da sie hier oder in der Region eine neue Arbeit finden, wie Gottfried Brockmann (1903 Köln – 1983 Kiel), Ferdinand Röntgen (1896 Barmen – 1966 Bayreuth) und Friedrich Böhme (1898 Dresden – 1975 Bayreuth). Wieder andere, zum Beispiel Herbert Bessel (1921 Hamburg – 2013 Altdorf bei Nürnberg), kommen durch das Studium nach Franken und finden hier eine persönliche wie auch künstlerische Heimat.
Bemerkenswert ist, dass ein Großteil der vertriebenen Künstlerinnen und Künstler in Franken schnell Fuß fassen und sich einen Namen machen können. Dazu zählen Heinrich Faust (1910 Berlin – 1981 Bayreuth), Alfred Russ (1915 Reichenberg/Böhmen – 1996 Bayreuth), Anton Russ (1910 Reichenberg/Böhmen – 1984 Bayreuth), Werner Froemel (1927 Nysa – 2009 Bayreuth) oder Arthur Kittner (1904 Breslau – 1983 Bayreuth). Ebenso finden einige der hier Gestrandeten ein neues Betätigungsfeld, das sie wirtschaftlich unabhängig macht, wie im Fall von Arthur Seedorf (1903 Angermünde – 1986 Schwarzenbach a. d. Saale).
Freie Gruppe Bayreuth – lockerer Zusammenschluss an künstlerischen Individualisten
In Oberfranken angekommen entwickelt sich ein Netzwerk an Künstlerinnen und Künstlern. Sie wollen wieder arbeiten. Der Neuanfang der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth verspricht im August 1951 ein überregionales Publikum. In ihrem Beitrag im Katalog zu der Ausstellung Freie Gruppe Bayreuth von 2016/2017 schreibt Dr. Beatrice Trost, dass die Freie Gruppe Bayreuth ein „Ausstellungskollektiv ohne Struktur und Regulation“ gewesen ist. Es war ein „lockerer Zusammenschluss“, getragen von der Idee, die verschiedenen Gattungen in der Kunst einem breiten Publikum nahezubringen. Es fehlte somit eine übergreifende Idee – heute würde man sagen: eine „Corporate Identity“ –, wie sie andere Künstlergruppen prägte.
Die treibenden Kräfte für die Gründung der Freien Gruppe Bayreuth sind Ferdinand Röntgen, genannt Ferd, und Friedrich Böhme. Gemeinsam mit Sawo Popowitsch Iwanow (1876/1877 – 1955 Bayreuth) und Rudolf Jakubek d. J.
(1902 Königsberg a. d. Eger – 1968 Bayreuth) unternehmen sie tatkräftig alles in ihren Möglichkeiten stehende, um eine erste Kunst-Ausstellung in Bayreuth zu ermöglichen. Rund 30 Ateliers besuchen Ferd Röntgen und Friedrich Böhme
in Oberfranken, um Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die erste Ausstellung der Freien Gruppe Bayreuth zu gewinnen. Neben der Ausstellung der eigenen Kunst stehen hinter den Aktivitäten wirtschaftliche Interessen. Die Künstlerinnen und Künstler mussten von etwas leben. Wenngleich auch Tauschgeschäfte an der Tagesordnung waren. Kunst gegen Lebensmittel oder gegen einen Ofen, wie im Fall von Toni Farwick in Thurnau.
27 Zusagen erhalten Ferd Röntgen und Friedrich Böhme für die erste Ausstellung. 1951 ist es dann soweit: Zum ersten Mal präsentiert die Freie Gruppe Bayreuth vom 5. August bis 26. August 1951 Gemälde, Grafiken und Plastiken in der Graserschule. Der Termin ist bewusst gewählt, denn gleichzeitig hebt sich der Vorhang für die ersten Richard-Wagner-Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Grünen Hügel.
Diese Ausstellung der Freien Gruppe Bayreuth wird ein Erfolg. Rund 3.000 Besucherinnen und Besucher nutzen die Gelegenheit, die Kunst der zum Teil jungen Künstlerinnen und Künstler zu entdecken. Zu ihnen zählen nun diejenigen, die es nach oder während der Kriegswirren nach Oberfranken verschlagen hat, wie auch Künstlerinnen und Künstler aus Oberfranken selbst. Darunter sind Karl Bedal (1914 Schwarzenbach a. d. Saale – 1999 Hof), Anton Greiner (1914 Bamberg – 2007 ebenda) oder Anton Richter (1900 Schwarzenbach a. d. Saale – 1962 ebenda). Einen festen Ausstellungsort hat die Freie Gruppe Bayreuth nicht. Stattdessen nutzt sie in den kommenden Jahren immer wieder andere Schulgebäude in Bayreuth, um ihre Kunst der Öffentlichkeit zu präsentieren. Einige der ersten Künstler sind der Gruppe über viele Jahre hinweg treu geblieben. Dazu gehört Caspar Walter Rauh (1912 Würzburg – 1983 Kulmbach), der bereits bei der ersten Ausstellung 1951 dabei ist und in den darauffolgenden 30 Jahren Teil der Ausstellungen sein wird. Ebenso bleibt Gerda Voith von Voithenberg (1909 Bayreuth – 2001 ebenda) der Gruppe lange verbunden.
Doch es gibt auch jene, die sich anderen beruflichen Herausforderungen zuwenden, wie Anton Russ. Oder sie verlassen Oberfranken und damit auch die Nähe des Ausstellungsortes Bayreuth, wie Gottfried Brockmann oder Toni Farwick.
Die Freie Gruppe Bayreuth und das liebe Geld
Nach dem Erfolg der ersten Ausstellung 1951, bei der es zahlreiche Ankäufe gegeben hat, verändert sich in den Folgejahren die Situation. Der wirtschaftliche Erfolg bleibt hinter den Erwartungen zurück. Der Wiederaufbau steht im Vordergrund und fordert seinen Tribut. Dennoch setzt die Freie Gruppe Bayreuth ihre Ausstellungsreihe Jahr für Jahr fort und die Stadt Bayreuth kauft für ihre vielen Wände in Verwaltungsgebäuden in jedem Jahr einige Werke an. Diesen kommunalen Besitz bewahrt heute vielfach das Kunstmuseum.
Bis zuletzt genießt die Freie Gruppe Bayreuth einen ausgezeichneten Ruf in der Kunstszene und über die oberfränkischen Grenzen hinaus. In den sechziger Jahren kommen jüngere Künstlerinnen und Künstler hinzu, wie Hermann Rongstock (1942 Bayreuth – 2021 ebenda) und seine Frau Heike Rongstock-Tooren sowie Fritz Föttinger (1939 Bayreuth).
Ab den achtziger Jahren wird der Kunstverein die Ausstellungsaktivitäten übernehmen und damit ein neues Kapitel aufschlagen.
Biografien
Hanna Barth (1911 Koblenz – 1961 Würzburg)
Hanna Barth studiert an der Technischen Hochschule, der Universität und der Akademie der Bildenden Künste in München und an der Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Mit ihrem Mann Herbert Barth kommt sie 1941 nach Bayreuth. Im Colmdorfer Schlösschen laden sie nach dem Krieg zu Soireen ein. Hanna Barth gilt als eine Institution im Bayreuther Kulturleben. An den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth beteiligt sie sich von 1955 bis 1961.
Karl Bedal (1914 Schwarzenbach a. d. Saale – 1999 Hof)
Nach dem Studium an der Hochschule für Lehrerbildung in Bayreuth ist Karl Bedal als Lehrer tätig und unterrichtet bis 1957 in seinem Geburtsort Schwarzenbach a. d. Saale. 1946 beginnt er als Grafiker und Maler zu arbeiten; 1958 macht er seine künstlerische Arbeit zu seinem Hauptberuf. Vermutlich zeigt er 1951 Arbeiten in der ersten Ausstellung der Freien Gruppe Bayreuth. Sicher ist seine Beteiligung in den Jahren von 1953 bis 1975.
Herbert Bessel (1921 Hamburg – 2013 Altdorf bei Nürnberg)
Der freischaffende Maler und Grafiker Herbert Bessel studiert an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg und an der Kunstakademie in Nürnberg. Er bekommt zahlreiche Aufträge, insbesondere für monumentale Glasarbeiten. In den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth zeigt er vornehmlich Aquatinta-Farbradierungen in den Jahren von 1973 bis 1980. Der Bestand im Kunstmuseum ermöglicht es, Arbeiten der sechziger Jahre hier zu zeigen.
Friedrich Böhme (1898 Dresden – 1975 Bayreuth)
Friedrich Böhme gilt als „spätberufener Künstler“ und studiert von 1928 bis 1933 an der Kunstakademie in Dresden. Nach zahlreichen Reisen eröffnet er ein Bildhaueratelier in Dresden. Nach 1945 kommt er nach Bayreuth, baut sich hier eine neue Existenz als Künstler auf und gründet gemeinsam mit Ferdinand Röntgen, Sawo Popowitsch Iwanow und Rudolf Jakubek d. J. die Freie Gruppe Bayreuth.
Gottfried Brockmann (1903 Köln – 1983 Kiel)
Gottfried Brockmann macht zunächst eine Architekturlehre, anschließend eine Ausbildung zum Dekorationsmaler. 1926 nimmt er das Studium der „Freien und Angewandten Graphik“ an der Düsseldorfer Kunstakademie auf. Über Berlin kommt er mit seiner Frau nach Oberfranken, wo er in den Jahren 1946 bis 1952 die treuhänderische Leitung einer Buchdruckerei in Hof innehat. Er beteiligt sich an der ersten Ausstellung der Freien Gruppe Bayreuth im Jahr 1951.
Toni Farwick (1886 Warstein – 1979 Hagen)
Toni Farwick studiert in Berlin, u.a. bei Lovis Corinth. In den 20er Jahren verzeichnet sie große Erfolge in zahlreichen Ausstellungen und unternimmt weite Reisen in Mittelamerika. 1943 wird ihr Atelier in Berlin durch einen Bombenangriff zerstört und die Künstlerin flieht nach Thurnau. 1962 zieht sie nach Hagen. Ihre Arbeiten zeigt sie in den ersten zehn Jahren der Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth.
Fritz Föttinger (1939 Bayreuth)
Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Bayreuth unterrichtet Fritz Föttinger als Volksschullehrer. Daneben arbeitet er nebenberuflich als Maler, Graphiker, Mundart-Dichter und Keramiker. 1988 verabschiedet er sich von dem Lehrerberuf und fokussiert sich ganz auf seine künstlerische Arbeit. Er hat zahlreiche Ausstellungen und erhält 1989 den Kulturpreis des Landkreises Bayreuth. Von 1960 bis 1981 stellt er bei der Freien Gruppe Bayreuth aus.
Gerda von Freymann-Knispel (1905 Viljandi – 1981 Neustadt bei Coburg)
Die Künstlerin entstammt einer estnischen Adelsfamilie und wächst in Estland auf. Ab 1918 lebt sie in Neustrelitz. Sie studiert an der Staatlichen Kunstschule zu Berlin und heiratet 1934 ihren Studienkollegen Alfred Knispel. Damit endet ihre Berufstätigkeit als Kunsterzieherin. Sie begleitet ihren Mann auf seinen Reisen durch Europa. 1945 fällt ihr Mann im Krieg und Gerda von Freymann-Knispel flieht mit ihrem Sohn nach Neustadt bei Coburg. In den Jahren 1954 bis 1975 beteiligt sie sich an den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth.
Anton Greiner (1914 Bamberg – 2007 ebenda)
Anstatt den elterlichen Malerbetrieb zu übernehmen, studiert Anton Greiner an der Akademie der Bildenden Künste in München. Dorthin kehrt er auch nach Kriegsdienst und Gefangenschaft zurück. Doch es zieht ihn 1951 nach Bamberg zurück. Dort lebt und arbeitet er und kann sich als freischaffender Künstler etablieren. 1972 erhält er den Kulturpreis der oberfränkischen Wirtschaft. An den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth beteiligt er sich von 1953 bis 1972.
Caspar Walter Rauh (1912 Würzburg – 1983 Kulmbach)
In Würzburg geboren, in Bayreuth aufgewachsen, studiert Caspar Walter Rauh an der Kunstakademie in Düsseldorf und an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Nach dem Krieg zieht er mit seiner Familie nach Himmelkron und dann nach Kulmbach. 30 Jahre lang zeigt der Künstler seine Werke des Phantastischen Realismus in den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth. Im Auftrag der Oberfrankenstiftung bewahrt und erforscht das Kunstmuseum Bayreuth die umfangreiche Sammlung mit seinen Werken.
Anton Richter (1900 Schwarzenbach a. d. Saale – 1962 ebenda)
Mit einem Stipendium studiert der Autodidakt an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1945 kehrt er aus dem Krieg zurück und arbeitet als freischaffender Künstler unter kargen Lebensbedingungen in seiner Heimatstadt Schwarzenbach a. d. Saale. In den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth ist er von 1951 bis posthum 1962 vertreten.
Ferdinand, genannt Ferd, Röntgen (1896 Barmen – 1966 Bayreuth)
Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule Barmen schließt sich Ferdinand Röntgen der Künstlergruppe „Die Wupper“ und als Buchillustrator der „Rheinische Sezession“ an. Der Krieg unterbricht seine künstlerische Laufbahn, doch er findet eine Anstellung als Bühnenbildner. 1943 kommt er erstmals nach Bayreuth. Gemeinsam mit Friedrich Böhme ist er die treibende Kraft für die Freie Gruppe Bayreuth und stellt bis zu seinem Tod mit aus.
Hermann Rongstock (1942 Bayreuth – 2021 ebenda) und Heike Rongstock-Tooren
Hermann Rongstock studiert zunächst Gebrauchsgrafik an der Blocherer-Schule und an der Hochschule für Bildende Künste in München. Bei der Sommerakademie in Salzburg lernt er Oskar Kokoschka kennen – eine für ihn prägende Begegnung. Er kehrt nach Bayreuth zurück, wo er als Fachbetreuer für Kunsterziehung tätig ist. An den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth beteiligt sich Hermann Rongstock in den Jahren von 1964 bis 1976. Unterstützt wird Hermann Rongstock von seiner Frau Heike Rongstock-Tooren. Selbst Künstlerin, zeigt sie jedoch nur selten Arbeiten von sich. In den Jahren zwischen 1968 uns 1975 stellt sie in der Freien Gruppe Bayreuth mit aus.
Anton Russ (1910 Reichenberg/Böhmen – 1984 Bayreuth)
Als Meisterschüler besucht Anton Russ nach seinem Studium in Berlin und Prag Max Pechstein an der Ostsee. Nach dem Krieg kommt Anton Russ nach Bad Berneck, ab 1956 nach Bayreuth, wo er als freischaffender Maler rasch Anklang findet. 1970 eröffnet er ein Antiquitätengeschäft und widmet sich ganz dem Kunsthandel. In den Jahren 1953 bis 1968 stellt Anton Russ bei der Freien Gruppe Bayreuth aus. 1952 zeigt er Arbeiten auch im Bayreuther Künstlerkreis.
Arthur Seedorf (1903 Angermünde – 1986 Schwarzenbach a. d. Saale)
Als Jurist und Volkswirt arbeitet Arthur Seedorf in Berlin und besucht Abendkurse an der Kunstschule des Westens. Durch die Kriegswirren kommt er nach Oberfranken und arbeitet ab 1943 für einen Industrieverband in Schwarzenbach a. d. Saale. Dies gewährt ihm eine gewisse künstlerische Unabhängigkeit. Arthur Seedorf gründet den Berufsverband Bildender Künstler Ober- und Unterfranken. Von Anfang an stellt er bis 1981 in der Freien Gruppe Bayreuth aus.
Gerda Voith von Voithenberg (1909 Bayreuth – 2001 Bayreuth)
Die Künstlerin studierte in München 1929 – 1931 an der Blocherer-Schule und der Staatsschule für angewandte Kunst; von 1931 – 1933 an der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden. Ab 1934 bildete sie sich in Meisterateliers in Königsberg weiter, studierte Kunstgeschichte und erhielt 1937 die Lehrbefähigung für Englisch und Kunst. Von 1937 bis 1950 war sie als Lehrerin tätig. In den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth sind ihre Arbeiten von 1955 bis 1968 zu sehen. Ihre Tochter Erdmute Voith von Voithenberg errichtet am Kunstmuseum Bayreuth 2009 die Voith von Voithenberg-Stiftung.

Weitere Informationen zur Ausstellung
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8. Juni 2025: Einladung zur Jubiläumsveranstaltung – 15 Jahre Voith von Voithenberg-Stiftung