Peter Vogel – Klang-Bewegung-Licht

Vom 11. Januar bis 26. Februar 2015
in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus

Immer Anfang des Jahres zeigt das Kunstmuseum Bayreuth in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus ungewöhnliche Konzepte von Künstlern, die den Raum thematisieren. Begonnen hat die Ausstellungsreihe mit HD Schraders „Cubes & Cracks“. Sein Roter Kubus ist noch in einem Baum oberhalb des Wittelsbacher-Brunnens zu sehen.

Die technisch anmutenden flackernden und tönenden Arbeiten von Peter Vogel (*1937) stellen einen besonderen Aspekt der kinetischen Kunst vor. Als Jugendlicher bereits baute Peter Vogel Tonbandgeräte und elektronische Zusatzgeräte, um mit Klängen zu experimentieren. Seit seiner Kindheit ist er an Film und Video interessiert. Er absolvierte eine Musik-, Tanz- und Choreographieausbildung, studierte Physik und beschäftigte sich intensiv mit Neurophysiologie, Psychologie und kybernetischen Verhaltensmodellen. Sein künstlerisches Werk beginnt Vogel in den fünfziger Jahren mit Malerei, Tanz und Choreographie. In dieser Zeit beginnt er auch bereits, elektronische Musik zu komponieren. Er dreht Videos, macht 1969 erste Experimente mit kybernetischen Plastiken und beginnt
interaktive Kunstobjekte zu entwickeln.

Ein längerer Arbeitsaufenthalt führt ihn nach New York. An der Hochschule der Bildenden Künste Saar hatte er einen Lehrauftrag inne. Vogel erhielt den Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg und den Deutschen Ehren-Klangkunst-Preis des Skulpturenmuseums Glaskasten in Marl und des WDR3.

Die Objekte verleugnen ihren technischen Aufbau nicht. Ihre Konstruktion
ist ihre Ästhetik. Die Wandobjekte sind Kompositionen mit Linien aus Draht und farbigen Punkten und Flächen aus Widerständen und Lautsprechern. Manchen Stelen ist etwas Skulpturales, ja Figürliches eigen. Frei im Raum stehend oder von den Wänden aus reagieren die Objekte auf Geräusche und auf Lichtveränderungen. Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die in rhythmischen Abfolgen hintereinander geschaltet sind, und erzeugen selbst Licht und Klang. Der Betrachter kann mit ihnen spielen. Sie antworten ihm. Sie sind Instrumente und dialogische Partner zugleich.

„Sein Schaltplan liegt fest, doch die Antworten sind immer wieder anders, neu, nicht vorherzusehen.“ Sie reflektieren die „Standortbestimmung des Menschen in einer hoch technisierten Welt zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos, in der innersten Nähe und äußersten Ferne sinnlich kaum mehr zu unterscheiden sind. In der es vielleicht nur noch eine Möglichkeit gibt, sich selbst zu erleben: die des Spiels.“ (Jochen Ludwig)

Weitere Informationen zur Ausstellung

Weitere Informationen finden Sie im Flyer zur Ausstellung.
Diesen können Sie PDF-Datei herunterladen.