Ganz großes Theater – Plakate von Frieder Grindler

Das sogenannte „Kleine Plakatmuseum“ wurde 1986 von Franz-Joachim Schultz gegründet. 2012 schenkte er es der Stadt Bayreuth. Im Kunstmuseum Bayreuth werden seitdem ca. 20.000 Plakate der Sammlung bewahrt. Zwischen den Zeichnungen, Aquarellen und Druckgraphiken der Kunstsammlungen dokumentieren diese dort einen wichtigen Aspekt der Druckkunst auf Papier.

Wir kennen Plakate als Werbeträger, Information und politische Propaganda. Die Plakatkunst hat ihren Ursprung in den ersten gedruckten Ankündigungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Ab 1900 und mit dem Verfahren der Farblithographie begann der Siegeszug der Bildplakate. Im zwanzigsten Jahrhundert stellt das farbige, im Foto- und Siebdruckverfahren hergestellte Plakat ein wichtiges Medium für die moderne Werbung dar. Es war aus dem Stadtgebiet bald nicht mehr wegzudenken. Völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten ergaben sich für die Plakatkunst in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Nutzung von Computern und dem unerschöpflichen Bilderreservoir des Internets.

In der Sammlung des Plakatmuseum im Kunstmuseum Bayreuth finden sich vor allem Kulturplakate aus der Zeit nach 1945. Viele bekannte Designer sind in der Sammlung vertreten. Zum 10-jährigen Bestehen der Plakatschenkung zeigt das Museum in diesem Festspielsommer eine Auswahl von Plakaten des Stuttgarter Designers und Künstlers Frieder Grindler.

Frieder Grindler wurde 1941 in Berlin geboren. Von 1960 bis 1965 studierte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und an der Kunsthochschule Kassel. Er wirkte als Art Director beim Süddeutschen Rundfunk, gestaltete Plakate für das Zimmertheater Tübingen, die Staatstheater in Darmstadt, Stuttgart und Karlsruhe und für das Schauspielhaus Düsseldorf. Bereits früh verwendete er das große Din-A0-Format.

Von 1979 bis 2005 war Grindler Professor für Produktionsdesign an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Dort unter-
richtete er auch die bekannte Schriftstellerin und Illustratorin Hermien Stellmacher, die zusammen mit Franz-Joachim Schultz 1990 in Bayreuth die „Edition Schultz & Stellmacher“ mit eigener Siebdruckwerkstatt gründete.

Grindlers Werk hat einen bedeutenden Anteil an der Plakatkunst. Mit seinen charakteristischen, eleganten und oft eigenwilligen
Entwürfen hat Grindler seit den sechziger Jahren maßgeblich an der Vermittlung von Kulturveranstaltungen mitgewirkt. Doch gibt es von ihm auch politische Plakate – zum Beispiel 1981 für den „Krefelder Appell“ gegen Atomraketen.

Mit Plakaten von 1967 bis 2022 zeigt die Ausstellung eine Auswahl aus Frieder Grindlers Lebenswerk. Sie wird begleitet von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm mit vielen museumspädagogischen Angeboten für alle Menschen.


Weitere Informationen zur Ausstellung

Weitere Informationen finden Sie im Flyer zur Ausstellung.
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